Hier mein Beitrag zu Donnas Schreibprojekt in der SCHREIBWERKSTATT im Januar 2010.
Ich mache das 1. Mal mit, hoffe, daß meine Geschichte gefällt!
Ein richtiges Januargefühl wollte sich nicht einstellen ...Januargefühl, mit diesem Begriff konnte sie nicht viel anfangen, es sagte ihr nichts, Januar war ihr viel zu fremd. Sie wußte zwar, daß "Januar"weitverbreitet ist.
Jännergefühl - ja, das klang für ihre Ohren vertraut, da kamen die Worte von selbst.
Jännergefühl - Kälte, Schnee, Eis, wunderbare Aussichten,sowohl landschaftlich als auch gefühlsmäßig, wenn sie daran dachte, was sie in der Zeit bis zum nächsten Jänner erleben würde, erfahren dürfte.
Jännergefühl - Jänner, Beginn eines Neuen Jahres, alles ist möglich.
Das Leben ist interessant und immer wieder spannend, dachte sie.
Alles begann damit, daß sie, die eigentlich Leserin und nicht Schreiberin war, einem Aufruf folgte. Einem Aufruf, den sie schon oft vernommen hatte, von verschiedensten Stellen und Personen, in vielen Formen.
Sie folgte dem Impuls, der sie erfüllte, und begann nachzudenken.
Nach einigen Versuchen war eine Kurzgeschichte aus ihren Fingern geflossen, die sie zufriedenstellte.
Wie vereinbart veröffentlichte sie ihre Zeilen , las mit großer Freude und Spannung die Geschichten der Anderen. Besonders sprachen sie die Worte von "Spirit" an. Diese Zeilen gingen direkt in ihr Herz, sie berührten sie sehr. Die Herzenswärme, die beim Lesen spürbar war, war einfach wohltuend. Immer wieder kehrten ihre Gedanken zu diesen Worten zurück.
Sie freute sich, so fühlen zu dürfen und lebte weiter wie gewohnt ihr Leben.
Nach einiger Zeit sprach sie ein Bekannter, den sie zwar am Rande wahrgenommen hatte, aber nie näher kennengelernt hatte, auf ihre Geschichte an.
Sie war sehr überrascht, wie er sie erkennen konnte, dann fiel ihr aber sofort ein, daß sie ja ein Foto eingestellt hatte. Sie wollte nicht anonym sein, sie wollte zu ihren Worten stehen.
Sehr erfreut war sie darüber, was er aus ihren Worten herauslas, was bei ihm angekommen war.
Wie sehr er ihre Zeilen genossen hatte.
Ihre Gespräche über ihre Geschichten vertieften sich immer mehr.
Sie kamen auf immer andre Themen, über die sie beide gerne sprachen. Große Übereinstimmung stellten sie fest, sie lernten sich immer besser kennen.
Irgendwann merkte sie, daß sie sich sehr auf ihre Gespräche freute.
Daß sie immer wieder über Punkte nachsann, die sie besprochen hatten.
Eines Tages - sie saßen wieder bei ihrem Lieblingstee - und überboten sich an Schilderungen von Eindrücken, die sie machten. Und ihre Blicke fanden sich - und ließen sich nicht mehr los.
Ihre Augen versanken ineinander, ihre Gesichter näherten sich, ihre Lippen fanden sich.
Ein nie geahntes Glücksgefühl durchfloß sie, sie wußte, sie war endlich angekommen.
Wohlig seufzend rückte sie noch näher an ihn, noch mehr in seine Arme, um ihn noch mehr zu spüren.
Sie fühlte genau, wie sehr auch er ihre Nähe genoß, wie wohl es ihm tat.
Sie schloß die Augen und überließ sich ganz den Gefühlen, die sie überfluteten.
Eine Wonne, ein Wohlgenuß ...
... da klingelte der Wecker, und riß sie sehr unsanft aus ihrem wunderbaren Traum.
Mit einer leichten Traurigkeit verließ sie endgültig ihren Traum und wandte sich dem Tag zu.
Da schoß es ihr siedendheiß ein, daß sie völlig vergessen hatte, daß heute der Abgabetermin für die Geschichte war. Glücklicherweise hatte sie noch Zeit genug, und auch die Muse küßte sie, so war die Geschichte im Nu zu Papier gebracht.